V 36

Im Lokomotivbau gibt es immer wieder Beispiele, denen man deutlich die Verwandschaft zu früheren Technologien ansieht. Die Entwicklung der Diesel- und Elektrolokomotiven macht hier keine Ausnahme. Viele dieser Fahrzeuge der frühen Jahre verwenden zum Beispiel noch den von den Dampfloks bekannten Stangenantrieb der Räder. Und bei der "Wehrmachts-Diesellok" V36 (ursprünglich als WR360 C14 bezeichnet) kommt noch besonders augenfällig hinzu, dass sie auch in Ihrer Gestaltung mit endständigem Lokführerstand das  Erbe der Dampflok noch in sich trägt. Der ursprünglich verwendete Dieselmotor stammte aus dem Schiffsbau.

Märklin hat die V36 mehrfach aufgelegt, unter anderem auch als "Doppeltes Lottchen" als Doppeltraktionslok, neben schwarz/rot auch in dunkelrot rot oder als grüne DR-Variente. Von Hübner gab es zur Nachrüstung die Dachkanzel für Rangierzwecke. Damit ist für jeden was dabei.

Mein Modell war vom Vorbesitzer schon aus einem "Doppelten Lottchen" entnommen worden. Ich rüstete zunächst vor ein paar Jahren einen ESU 3.5 Decoder und Lautsprecher nach sowie eine Servokupplung. Für den Lautsprecher wurde die Bodenplatte vorne aufgefräst, so dass ich nicht das Front-Lüftungsgitter öffnen musste:


Nun habe ich mich doch noch mal der Lok angenommen und eine umfassendere Revision durchgeführt. Die Lok erhielt einen ESU L4.0 Decoder, Farbwechsel-LEDs statt der Lichtleiter sowie einen animierten Lokführer, der sich in Fahrtrichtung dreht. Der Führerstand wurde optisch aufgewertet und erhielt eine Beleuchtung, die immer mit dem goldwarmweissen Fahrlicht zusammen aufleuchtet.

Da ich meine V36 als Wendezuglok mit roten Donnerbüchsen und einem G10 als Gepäckwagen betreibe, bleibt der Führerstand dunkel, wenn die Lok am Zugende mit rotem Zugschlusslicht läuft (dann sitzt der Lokführer ja auch im BiF Steuerwagen). In den Anfangszeiten der Wendezüge bis in die späten 50er Jahre musste zwar noch im Schubbetrieb ein Maschinenwärter auf der Lok mitfahren, später entfiel diese Tätigkeit mit der Umrüstung der Loks auf Direktsteuerung.

Der schwarze Kunststoff älterer Märklin-Modelle ergraut (wie auch bei meiner BR80) - das konnte ich beheben, indem ich das Gehäuse mit seidenmattem Zapon-Klarlack dünn lackierte. Jetzt sieht sie wieder wie neu aus (patinieren ist nicht so mein Ding...) - aber seht selbst:

Übersicht


Innenansicht Kabinenrückwand mit LEDs und neuer Kabinenbefestigung

Führerstand mit Kabinenlicht und Figur auf Mikroservo

Der Führerstand bekommt noch mehr Details...


Innenansicht Motorhaube mit Front-LEDs, Schallabsorber und Anschluss Kabinenlicht