Wismarer Schienenbus VT133 ("Schweineschnauze")

Auf den Nebenstrecken entwickelte sich im Personennahverkehrt mmit der Zeit der Wunsch nach effizienten, kleineren Fahrzeugen. Der klassische Personenzug mit Dampflok und mehreren Wagen bedeutete hohe Personal- und Unterhaltskosten, viel Infrastruktur für die Instandhaltung und niedrige Effizenz - schließlich wurde vergleichsweise viel Masse für wenige Personen bewegt und es war viel Rangieraufwand nötig. Aus diesem Antrieb entwickelte man zunächst Dampftriebwagen wie den berühmten "Kittel" und ging später auf Verbrennungsmotoren und Elektroantrieb (Oberleitung oder Akku) über.

Die Waggonfabrik Wismar entwickelte in den 30er Jahren ein Fahrzeug, das diesen Anforderungen gerecht werden sollte. Mit Anleihen aus dem Omnibusbau und unter Nutzung von LKW-Motoren mit Getriebe entstand ein Fahrzeug mit charakteristischer Formgebung: Da das LKW Getriebe nur einen kurz übersetzten Rückwärtsgang bot, installierte man kurzerhand zwei Motoren, um in jeder Fahrtrichtung gleich schnell fahren zu können. Die Motoren flanschte man einfach an den Waggonaufbau an - fertig war die etwas skurrile Optik. Es entstanden verschieden Typen mit unterschiedlicher Länge und Spurweite für verschiedene Klein- bzw. Nebenbahnen.

In Spur 1 fehlt im Angebot ein passendes Fertigmodell, so daß ich mich für einen Bausatz der Fa. Henke entschied. Im Umfang enthalten war die vorlackierte Waggonhülle und eine Bodengruppe mit den Achsen und einem an einer Achse angeflanschten Getriebemotor. Nachfolgend sind die wesentlichen Schritte des Aufbaus zu einem vollwertigen Spur-1-Modell beschrieben.

Die zunächst unlackierte Hülle erhielt eine Holzbeplankung und ein aus Metallstäben gelötetes Haltegitter für den Dachaufbau - der ursprünglich mitgelieferte Aufbau aus Kunststoff erwies sich als zu empfindlich. Nachdem alles gelötet und gebohrt war, wurde die Hülle von Fa. Henke lackiert. Ich habe dann später noch Decals aufgebracht und mit Klarlack gesichert.

DIe charakteristische Front/Heckpartie wurde mit Fahrradträgern sowie vorbildgetreu mit weissen und roten Lampen ausgerüstet - letztere aus abgeschliffenen 3mm LEDs mit Messingschirm:



Die Bodengruppe wurde ausgestattet mit Sounddecoder von Uhlenbrock, einem in einen Duplostein eingelassenen Lautsprecher, Pufferkondensatoren und einem zur Verbesserung der Stromabnahme benötigten Schleifer, der im Betrieb kaum auffällt.

Der kleine Bus erhielt Innenbeleuchtung und -einrichtung, unter den Sitzen noch ein paar Bleigewichte und auf den Sitzen einige Mitfahrer und 2(!) Fahrzeugführer. Fertig!