Auch die T3 (BR89) gibt es in der Spur 1 schon lang. Sie ist ein weitgehend aus Metall gefertigtes Modell in den unterschiedlichsten Ausführungen. Meine Ausführung stammt aus der Startpackung 5501 und ist in Länderbahnfarben gehalten. Es ist die frühere T3-Ausführung mit abgeschrägter Rückwand. Sie wurde meines Wissens nach von Muschalek für Märklin gefertigt.
Nach Erwerb zeigte sich, daß dieses Modell noch den ganz alten DCC-Decoder (vor Motorola!) enthielt und daß der Originalmotor defekt war. Er zog mächtig Funken und lief nur noch mühsam, auch ein Reinigen des Kollektors brachte keine Verbesserung. Daher fiel die Entscheidung zum Umbau:
1. Die Lok erhielt einen Uhlenbrock Decoder 76400 plus Sounddecoder 32100 (über SUSI-Schnittstelle) und einen Glockenankermotor mit magnetischem Impulsgeber
(Hallsensor). Auf der rückwärtigen Motorwelle sitzen zwei Magnete in einer passenden Messingscheibe (siehe Bilder). Die Decoder finden neben dem Getriebe Platz.
Tipp: Glockenankermotoren
bestechen durch ihre Laufruhe und Kraft. Optimal werden sie mit Gleichspannung betrieben. Beim Einsatz mit Digitaldecodern, die den Motor mit Impulsen versorgen, muß man beachten, daß der Motor mit
hoher Taktfrequenz angesteuert wird und daß man am Decoder das Meßfenster für die Lastregelung möglichst klein stellen kann. (Bei der Lastregelung unterbricht der Decoder immer wieder die
Stromversorgung des Motors und misst die durch den drehenden Motor erzeugte Generatorspannung (EMK). Diese Aussetzer können sich akustisch als lästiges Schnarren der Statorspule des Motors bemerkbar
machen. Bei Motoren mit Anker ist das unhörbar, da die Spule fest auf den Anker gewickelt ist.)
Ein genau passender hochwertiger Lautsprecher (Dietz DLS H3) wurde im Kessel vor dem Motor eingebaut und strahlt durch das nach unten offene Getriebe der Lok den Klang ab. Zum Einbau habe ich ihn einfach auf ein passendes Pappröhrchen stirnseitig geklebt und dieses in den Kessel geschoben, bis es klemmte - der Kessel aus Zinkdruckguss verjüngt sich etwas zum Schornstein hin.
2. Das Getriebe machte vor allem bei Rückwärtsfahrt ein rasselndes Geräusch. Es stammte in erster Linie vom Eingriff der Schnecke in das schrägverzahnte erste Zahnrad. Das ließ sich deutlich verbessern, indem
- die Kanten der einzelnen Gänge der (zu kurzen) Schnecke jeweils am Anfang und Ende der Schnecke vorsichtig angefeilt und die Ecken gebrochen und gerundet wurden (siehe rote Markierungen in der Skizze) - das geht gut mit einem Dreikant-Korundschleifstab oder einer feinen hochwertigen Dreikant-Schlüsselfeile.
- die Ecken der Zähne des Zahnrades ebenfalls gebrochen wurden.
- das Seitenspiel (ca. 0,2 mm) des Zahnrads mit einer eingelegten Folie reduziert wurde.
- das Getriebe mit einem mittelviskosen Kugellagerfett abgeschmiert wurde.
Jetzt ist zwar immer noch ein Laufgeräusch vorhanden, aber es fällt kaum noch auf.
3. Entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Getriebes mussten die Impulse des Impulsgebers durch 11 geteilt werden, wozu eine Teilerplatine an der Stelle des Originaldecoders im Rahmen eingebaut wurde. Der Magnetsensor wird an den drei mit einem Kreis markierten Stellen angeschlossen. Der Optokoppler im Ausgang dient zur Vermeidung von Störsignalen. Die Schaltung ist so aufgebaut, daß durch Wahl unterschiedlicher Steckbrücken unterschiedliche Teilverhältnisse eingestellt werden können (im Bild 22:1).
4. Die Glühbirnen wurden gegen goldwarmweiß/rote Zweifarb-LEDs ersetzt (antiparallel geschaltete Typen). Um diese so anzuschließen, dass sie abwechselnd weiß oder rot leuchten je nach Fahrtrichtung, legt man an die beiden benötigten richtungsabhängigen Decoderausgänge je einen Widerstand nach Plus und schließt dann die LEDs in Reihe (2x2) ZWISCHEN (!!) die beiden Decoderausgänge an.
Die nachfolgende Skizze zeigt die Schaltung für Dreispitzlicht:
Man kann die Schaltung auch "aufbohren", wenn man zwei weitere Deocderausgänge verwendet und die richtungsabhängig per Funktionstaste zuschaltet - dann kann man das rote Licht separat zuschalten.
5. Im Fahrbetrieb neigte die Lok in 1020er Kurven stark zum Aufklettern auf die äußere Schiene, sie versuchte geradeaus zu fahren. Ursache sind die Kombination aus der Masseverteilung (schweres Führerhaus) und Haftreifenachse ohne Kurvenschlupf. Das Problem wurde gelöst, indem
- die Radreifen mit Haftreifen ersetzt wurden durch glatte Radreifen und
- vorne in die Lok ein passend gefrästes Bleigewicht in drei Lagen aus einer Bleiplatte gefräst und eingebaut wurde.
6. Zum Schluß wurde optisch noch ein wenig getan (Radreifen lackieren, Kohlekasten öffnen).