Auch das Märklin-Modell der Köf 2, das es in vielen Ausführungen gibt und mit seinem genialen Antriebskonzept (Allradantrieb über mittigen Motor mit zwei Schneckenrädern) und der hohen Masse sehr gute Laufeigenschaften mitbringt, bietet noch Potential für Umbauten. Mein Modell ist das in dunkelbraun gehaltene Modell "Oswald Steam", das ursprünglich noch mit dem alten DCC Decoder ausgeliefert wurde und für das es später von Märklin eine Umrüstaktion auf Motorola-II gab.
Wer das Original sehen möchte, sollte sich der folgenden Seite widmen: http://www.voisin.ch/vvt/materiel/locs/kof_d.html
Das Pflichtenheft umfasste die folgenden Punkte:
- Moderner Multiprotokolldecoder für Langsamfahreigenschaften und Sonderfunktionen
- Sound - und hier ist der Lautsprechereinbau der kritische Punkt
- Energiespeicher für die zweiachsige Lok
- Beleuchtung über LEDs
- Führerstandsbeleuchtung und Ausgestaltung
- Telex-Kupplung mit Servoantrieb
- Animierter Lokführer (der den Kopf in Fahrtrichtung dreht)
.... und das muß alles in die kleine Lok passen!
Decoder und Sound:
Aufgrund der engen Platzverhältnisse wählte ich einen kompakten Decoder von Uhlenbrock mit 1.8 A Dauerbelastbarkeit und mit SUSI Schnittstelle für das passende Soundmodul. Beide sitzen hochkant im Motorraum auf einer Lochrasterstreifenplatine (Decoder auf der Rückseite). Links daneben die Ansteuerung des Lokführers (s.u.).
Lautsprechereinbau:
Ich wollte den Motorraum als Resonanzkörper nutzen. Deshalb wurde das Frontgitter abgenommen und die dahinterliegende Attrappe der geschlossenen Kühlungsregelklappen aufgefräst und mit schwarzem Schaumstoff ausgelegt.
Ein ca. 3x3 cm großer Lautsprecher wurde nach Gehäuseanpassung hochkant dahinter eingeklebt.
Energiespeicher:
Ein 1000µF Kondensator mit 47Ohm Ladewiderstand und Entladediode wurde hinter der vorderen Pufferbohle platziert und puffert die Decodergleichspannung.
Er kann zur Decoderprogrammierung über einen Stecker abgeschaltet werden.
Telex-Kupplung:
Aus Platzgründen wurde hier nicht der auf dieser homepage beschriebene Servodecoder mit Standardservo, sondern ein Uhlenbrock-Digitalservo hinter der vorderen Pufferbohle neben dem Energiespeicher eingesetzt.
Animierter Lokführer:
Eine Figur wurde im Rumpfbereich vom Hals bis zu den Beinen aufgebohrt, um einen Miniaturmotor (Handy-Vibrationsmotor) aufzunehmen, auf dessen Welle der Kopf aufgesteckt wurde. Die Drehbewegung wird durch einen Stift auf etwa 100° begrenzt. Der Motor wird über einen Vorwiderstand von einem TLE4202 angesteuert, der wiederum von zwei Funktionsausgängen des Decoders richtungsabhängig angesteuert wird. Hier kann man das Ergebnis sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=2bHTGVXfNYg
Beleuchtung über LEDs: Die Original-Miniglühbirnen wurden entfernt und durch goldwarmweisse SMD-LEDs ersetzt. Deren Lichtverteilung und mechanische Stabilität wurde vorher verbessert, indem sie mit einem Tropfen Weissleim umhült wurden. Nach Trocknen ergibt sich eine milchigweiße Kugel um die LED. Auf rotes Licht wurde verzichtet, aber Rangierlicht (alle Lampen an) ist möglich.
Führerstandbeleuchtung: Diese wurde in den Längsbügel im Dach der Köf integriert.